César Manrique, ewiges Vermächtnis
21/02/2016
César Manrique (1919-1992) wurde in Arrecife, Lanzarote, geboren, der Insel, auf der seine künstlerische Laufbahn unauslöschliche Spuren hinterlassen hat.
Nachdem Abschluss seines Studiums an der Academia de Bellas Artes de San Fernando en Madrid (in dieser Stadt lebte er von 1945 bis 1964), stellte er seine Gemälde häufig in Spanien und auch international aus. Er nahm an der 28. und 30. Bienal de Venecia teil (1955 und 1960) sowie an der III. Bienal Hispanoamerica de la Habana (1955). Anfang der Fünfzigerjahre vertiefte er sich in die Abstrakte Kunst und untersuchte die Eigenschaften der Materie, um sie zu einem essentiellen Bestandteil seiner Werke zu machen. So schloss er sich (wie auch andere spanische Maler wie Antoni Tàpies, Lucio Muñoz und Manuel Millares) der Bewegung der Informellen Kunst an.
Er bereiste die Welt und zog 1964 nach New York. Die direkte Begegnung mit dem amerikanischen abstrakten Expressionismus, der Pop Art, der neuen Plastik und der Kinetischen Kunst, eröffnete ihm eine visuelle Kultur, die fundamental für sein weiteres künstlerisches Schaffen war. In New York fanden drei Einzelausstellungen von ihm (1966, 1967 und 1969) in der Galerie von Catherine Viviano statt.
Seine Rückkehr nach Lanzarote
1966 kehre er endgültig nach Lanzarote zurück. Auf der Insel, auf der die touristische Entwicklung gerade begann, förderte er ein nachhaltiges Interventionsprojekt zur Bewahrung des Natur- und Kulturerbes der Insel. Dieses Modell trugt entscheidend dazu bei, dass Lanzarote 1993 zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt wurde.
Parallel zu seinem Engagement auf dem Gebiet der Insel erweiterte Manrique sein kreatives Schaffen auf andere Kunstformen. So schuf er ein neues ästhetisches Ideal, das er Kunst-Natur/Natur-Kunst nannte und in seinen Rauminterventionen detailliert ausgestalten konnte. Ein einzigartiges Beispiel für öffentliche Kunst in Spanien: Jameos del Agua, sein Haus in Tachíche (heute Sitz der César Manrique-Stiftung), Mirador del Río, Jardín de Cactus usw.
Zusätzlich zu seinen Interventionen auf Lanzarote entwickelte er verschiedene Vorschläge für andere Inseln – Costa Martiánez, Puerto de la Cruz, Teneriffa; Mirador de El Palmarejo, La Gomera; Mirador de La Peña, El Hierro-. Außerhalb der Kanarischen Inseln schuf er Werke in: Ceuta (das Freizeitzentrum Parque Marítimo del Mediterráneo), Madrid (die Einkaufszentren Madrid-2, La Vaguada) und viele weitere. Seine Interventionen, vor allem seine öffentlichen Kunstwerke, (Aussichtspunkte, Gärten, Erschließungen verwilderter Orte, Küstenumgestaltungen…), führen einen respektvollen Dialog mit der Umwelt und stellen architektonische Werte der lokalen Tradition modernen Konzepten gegenüber.
Sein gesamtes Schaffen in den verschiedensten künstlerischen Ausdrucksformen (Malerei, Bildhauerei, Stadtplanung, öffentliche Kunst…) war durchdrungen von dem Wunsch, seine natürliche Umgebung in seine Kunst einzubeziehen. Sein Ansatz war synkretistisch und allumfassend („totale Kunst“ in seinen Worten), was sich in seinen Entwürfen für öffentliche Räume deutlich zeigte. In seinem Bemühen, endgültige Harmonie zu finden, zeigte er nicht nur seine Leidenschaft für die Schönheit, sondern auch für das Leben.